Dienstag, 30. April 2013

meine Favoriten

Am Sonntag waren die Kinder und ich mal wieder im Zoo. Hauptsächlich wegen denen hier:


Die Zwergottern sind die absoluten DramaQueens . Machen vor der Fütterung Terz als müssten sie in diesem Moment verhungern. Klingen dabei wie ersäufte Katzen. Wenn sie dann ihr Futter hingehalten bekommen mit einem Greifarm, dann springen sie los, ebenfalls mit viel Theater davor und fangen dann mit den Vorderpfoten den Krebs/Fisch o.ä. aus der Luft. Ich könnte da stundenlang zu gucken. Das Verhalten der Tiere hat schon auf die Kinder abgefärbt. Im Schwimmbad machen sie immer den Otterfuttersprung. 
Was dann Drama angeht, haben meine zwei allerdings keine Chance, das können die Ottern sehr sehr viel besser. 

Süß war auch das Erdmännchen, das völlig verzweifelt ein intaktes Ei wild durchs Gehege gerollt hat, immer  drum herum gegraben hat und eindeutig keinen Plan hatte, wie es denn an dessen Inhalt kommt. Ganz wie in dem alten Film "Animals are beautiful people". Als das Ei dann schließlich doch ein Loch bekam verteidigte das Tierchen es vehement vor seinen Artgenossen.

Elefanten, Tiger etc finde ich gehören nur in riesengroße Zoos/ Wildparks. Wenn es nciht möglich ist, den Tieren ein einigermaßen artgerechtes Gehege zu bauen, dann sollte man diese Tiere eben nicht im Zoo haben. 
Die Erdmännchen und Otter wirken recht glücklich !

 

vorher - nachher



pro Schulter 20 kg Last

sind heute von mir abgefallen, nachdem ich meinem Chef meine Kündigung überreicht hatte.  Noch 2 Monate, die schaff ich noch !

Sonntag, 28. April 2013

Das Wetter

war so schön am Mittwoch und Donnerstag.
Heute : 7 Grad und Dauerregen. Das war nicht so ganz fair !

Donnerstag, 25. April 2013

WOW

so wird das nichts, mit den gefühlt 250 000 zu erledigenden Sachen.
Für heute abend war mal wieder eine Schreibtischeinheit (dringend!!!!) geplant, aber die Leute vom Penthouse luden uns zum Sterne- und partielle Mondfinsternisgucken ein.
Die haben dort ein Teleskop, was mich beim ersten Anblick schier vom Hocker gehauen hat.
Ich hatte mit so einem vielleicht armdicken auf einem Stativ stehenden Teleskop gerechnet.

Dort steht aber eine Maschine mit einem Durchmesser von ca 40 cm und ca 100 cm Länge.
Zuerst sahen wir die Iss vorbeifliegen, dann den Jupiter mit seinen vier Monden, den Saturn mit Ringen und eben den Mond. Alles ganz toll, alles ganz WOW !

Und es fühlte sich an wie Sommerferien. Die Mauersegler kreischen wieder in der Luft - ich liebe das, später flatterten die Feldermäuse umher - die sollen mal alle ordentlich fressen, es gibt Mücken noch und nöcher.
Wir drei waren den halben Tag barfuß unterwegs, die verranzten Jeans wurden an den knielöchernmal eben gekürzt, draussen essen geht ohnehin...

Lediglich die schräg über uns wohnenden Meckerer lassen sich nicht von der Sommerlaune erfassen. Schon wieder haben sie rumgeblökt wir verwahrlost unsere Terrasse aussähe. Sorry, wir sind die einzigen, die ihr Stückchen grün nutzen, es bepflanzen und die Pflanzen hegen und pflegen.
Aber das Ehepaar vom Penthouse meinte, für die gäbe es immer etwas zum echauffieren, ich solle mir mal keinen Kopf machen. Das fand ich doch sehr nett.

Dienstag, 23. April 2013

war mal wieder fällig

... ich bin schuld :
- an gescheiterten Ehe
- an den Eigenheiten der Kinder
- an allen Problemen , die im Umgang mit dem KV und dessen Freundin auftreten
- an Monsieurs Sensibilität
- an der Angst der Kinder vor unbekanntem ( ich erlebe die Kinder im Vergleich zu Altergenossen als extrem flexibel, aber anscheinend sieht das der KV mal wieder ganz anders)
- am Scheitern der Wochenendplanungen


...Mein Job ist es: 
- mir den A.. aufzureissen
- den Kindern Unangenehmes mitzuteilen ( wie die unmöglich gemachte Teilnahme an Wettkämpfen/ Festen/ Schukausflügen...wegen des strengen Terminplans des KV) wörtlich:"das ist dein Job"
- mit den Kinder  sonntags abends nach Rückkehr vom KV Wochenende alle Hausaufgaben des Wochenendes nachzuholen "dafür ist mir die knappe Zeit mit den Kindern zu schade !"
- zuhause zu bleiben bei Krankheit, Dienste abzusagen bei ausgefallenen WEs, meine Bedürfnisse grundsätzlich auf ein Mindestmaß herunterzuschrauben " es ist mir zu stressig, die Kinder selbst anzuholen-" 
-  jedes Mal für  80 Euro mit dem Zug in die Schweiz zu fahren
- allen Kummer zu ertragen, der sich nach einem KV Wochenende aufstaut
- Aggressionen abzufangen
- Nächte mit Monsieur zu durchwachen, der sich vor anstehenden Zeiten mit dem KV fürchtet
- mich für alles verantwortlich machen zu lassen, denn : siehe oben: Ich bin an allem Schuld ! 

Alle Versuche, mich konstruktiv mit dem KV auseinanderzusetzen, Mediationen einzuleiten oder ähnliches scheitern am Schluss, weil "Du bist es, die Probleme macht!", KV ist ohnehin unfehlbar und über allem, der allercoolste, der einzige, der die Kinder wirklich versteht, der ihnen Anstand und Respekt mit der nötigen Strenge beibringt, der Ängste und Probleme im Keim erstickt, denn es gibt sie einfach nicht und Gefühle braucht der moderne Mensch sowieso keine. 

Die hab nur ich, das ist ja meine Schuld. Daß ich auch noch den Kindern vermittle, auf ihre Gefühle zu hören, im positiven wie im negativen, das macht mich ohnehin zu unfähigsten Menschen der Welt. 


Sonntag, 21. April 2013

Karrierepläne

Monsieur möchte später ja gerne ALLES werden. Unter anderem Fußballstar, Erfinder, Briefträger und Koch. Seinen großen Bauernhof plant er ja schon lange, selbstverständlich geht dort alles biologisch- dynamisch vor sich und die Tiere dürfen gerne gemolken bzw deren Eier gegessen werden, geschlachtet wird nicht. Meine Frage, ob ich bei ihm ein paar Schafe unterstellen darf, denn von einer Schafherde träume ich ja schon seit mindestens 20 Jahren ( im April 1994 sogar in epischer Breite im Tagebuch festgehalten), wird bejaht. Allerdings müsse ich ihm dann einen Pulli aus deren Wolle stricken.

An den Wochenenden hat Monsieur geplant, einen kleinen Biergarten zu unterhalten, er wird Koch sein und die Zutaten alle aus seinem Betrieb.
( Vielleicht sollte ich den Kindern meine Kaufentscheidungen gegen Kraft, Unilever, Nestle etc.pp nicht immer begründen, aber sie fragen immer danach )

Heute wurde dann auf Wunsch von Monsieur ein "Restaurantsalat" gemeinsam kreiert. Mit den Zutaten aus eigenen Anbau tun wir uns in dieser Jahreszeit noch ein bißchen schwer  ;-) , die Kräuter sind immerhin von uns, das Kräutersalz für die Salatsoße wurde im Winter von Madame gemörsert, und die Mayonaise ist ebenso selbst gerührt.
Ansonsten waren wir heute nicht so streng, auch der tote Truthahn wurde gebilligt, er stammt von einem kleinen Hof ein paar Kilometer entfernt.
Monsieur ist prinzipiell sehr streng !
Lecker war´s

Samstag, 20. April 2013

Heute war´s laut

Mein Vater hatte von einem Bekannten Karten bekommen für ein historisches Rennen auf dem Hockenheimring.

Noch nie habe ich mich für Motorsport interessiert und auf so einer Rennstrecke war ich auch noch nie.
Also haben wir uns zu viert: Kinder, Opa und ich auf den Weg nach Hockenheim gemacht. Schon auf dem Parkplatz weit entfernt von der Rennstrecke dröhnten die Motoren. Wahnsinn.
Monsieur hatte sich ungläubig fast nicht aus dem Auto gewagt.

Es war schon spannend und abartig laut. Notdürftig haben wir uns Taschentücher in die Ohren gestopft, was natürlich nicht so viel gebracht hat.
Am Ende des Tages sollte ein Weltrekord mit 1000 Oldtimern auf der Rennstrecke aufgestellt werden. Hach, da waren schon ein paar Schätzchen dabei.
Nun bin ich um diese Erfahrung reicher, spannend war es schon. Nochmal muss ich allerdings nicht dort hin.

Mittwoch, 17. April 2013

Durchschnaufen

Ein bißchen wie das Drücken der Reset-taste fühlt sich der Frühlingsbeginn gepaart mit einer entstressten Woche an.
Plötzlich laufen Sachen wieder und manches, was man ewig nicht angepackt bekommen hat, geht von ganz alleine.

( Was ich im Herbst nicht geschafft hatte, war endlich die Kiste mit den Sommerschuhen in den Keller zu verfrachten ( Keller ist klein und völligüberfüllt) - die Kiste stand tapfer den ganzen Winter über an verschiedenen Orten wie dem Flur, in meinem Zimmer, in der Minirumpelkammer.
Heute hat ihr Inhalt gewechselt.
Die Winterschuhe sind reingekommen - und dank flohmärktlichem Ausmisten letztes Wochenende - hat sie auch gleich Platz im Keller gefunden. )

Die Kinder wirken plötzlich so groß, musste ich nicht letzten Frühling noch immer mit draussen sein, wenn sie dort spielen wollten ? Mussten da nicht immer noch Dinge ganz kompliziert geplant werden.
Madame fuhr heute mittag mit dem Bus alleine eine Freundin besuchen und kam auch alleine mit dem Bus wieder zurück. Wir fahren ja sonst nie Bus. Insofern schon ein kleiner Meilenstein.
Monsieur ist auch schon wieder selbstständiger geworden und schon wieder gewachsen. Obwohl er mit Abstand der jüngste seiner Klasse ist, überragt er viele seiner Klassenkameraden teilweise um einen halben Kopf. Irgendwie ist mir vieles entgangen in den letzten Wochen und Monaten.

Es wird gut tun demnächst mal gut durchzuschnaufen, mich neu zu sortieren und dann hoffentlich einen guten Weg zu finden.

Und wenn man mal wieder ein wenig Zeit hat, macht sogar das Kochen am Mittag Spaß.

von mir aus

darf es jetzt die nächsten 6 Monate so bleiben, wirklich wärmer werden muss es nicht.
Hier fühlt es sich an wie kurz vor den Sommerferien, das einzige was noch fehlt ist noch das "Kriiikriii" der Mauersegler. Ich horche jeden Tag danach. Ich liebe die Stimmung, wenn sie am abend tiefer fliegen, durch die Luft jagen und man laut "kriiikriii" hört.

Ansonsten hier wie vermutlich überall: Explosionsartig entwickelte Farbenfülle plötzlich.
Hach !!! ;-)





Sonntag, 14. April 2013

Fundstück - von meinem Handy


Das war schön, aber das darf jetzt alles mal für die nächsten sagen wir 8 Monate verschwinden !
Heute war hier Sonne satt. Die Kinder schon morgens bei Nachbars am "Steinzeitlager" bauen (und diesmal kein Regentonnenwasser trinken).
Ich habe morgens in der Küche gestanden und Kartoffelsalat gemacht, Grillzeug gerichtet und einen Osterhasen in einen Kuchen verbacken.
Dann ging es in den Garten.
Dort kam Besuch und die Kinder angefixt von der Lektüre der "Vorstadtkrokodile" waren bald daran sich ein Lager einzurichten. Nicht im Garten natürlich, sondern in einer nahen bewachsenen Böschung.
Ich fand die Idee ganz wunderbar. Leider haben sie sich ziemlich bald in die Haare gekriegt, aber vielleicht bleibt ja die Idee und es wird doch was.

Madame war zumindest den ganzen Nachmittag am Lagerbau, Monsieur wurde wegen Untätigkeit und Rumstehen zunächst ausgeschlossen. Später durfte er wieder mitmachen, aber seine Laune war dahin.
Und ich ? Hab den ganzen Nachmittag in der Sonne - und auch im Schatten gesessen und gequatscht und den ganzen Haufen zu erledigender Arbeit ignoriert.
Hab ich schon ewig nicht mehr getan !
Schön war´s , mehr davon !

Fundstück aus dem letzten Jahrhundert


Samstag, 13. April 2013

mal wieder spannend

Monsieur hat aus der Regentonne der Nachbarn mehrere Schlücke getrunken ( Warum ? Ich weiß es nicht!). Mal sehen, ob das seinen Verdauungstrakt in irgendeiner Weise irritiert.
Ich hoffe nicht !!!

Ansonsten heute mit den Kindern auf dem Flohmarkt die 50 Euro- Marke geknackt. Ich hatte den Kindern, die mich letztes Jahr ziemlich alleine auf der Flohmarktdecke hatten sitzen lassen, gesagt, es sei ihr "projekt", ich helfe gerne, aber alleine mache ich das nicht, und wenn wir über 50 Euro kommen, dann fahren wir irgendwann im Frühling nach Tripsdrill.
Hat geklappt. Unsern kompletten Eintritt können wir aus dem Erlös bezahlen.
Sicherlich hätte man aus den Sachen noch ein bißchen mehr Geld herausholen können. Aber hey, was 2 Jahre bei uns im Keller liegt, das möchte man vielleicht einfach loswerden. Sich befreien, sozusagen !
2 Fahrradanhängerfuhren habe ich hingekarrt, Auf dem Rückweg war es nur noch 1 Fuhre.
Zufrieden also !

Mittwoch, 10. April 2013

Überstunden

nein, ausnahmsweise nicht ich, zumindest nix relevantes, aber Madame.

3 Schulstunden in 3 Tagen war sie nun zu viel da.
Ob sie vielleicht besser zuhören hätte sollen ?
Ganz doof war Montag, da hätte sie erst zur 2. gehabt, das war irgendwann vor den Ferien mal erwähnt worden, weil die Kinder für eine Lehrprobe eine Stunde zusätzlich dagewesen waren.

Heute nachmittag hieß es, sie hätte Computerkurs... da war sie dann auch und 3-4 andere aus der Klasse auch, wäre aber erst in 3 Wochen für sie ...


Dienstag, 9. April 2013

knapp daneben

gestern im Schreibwarenladensieht ein 4. Klässler das Titelbild des "Spiegel" und ruft:
"Ey guck mal, das ist der Typ von Gangnamstyle, da gibt´s bestimmt ´n neues Video"

Sonntag, 7. April 2013

endlich mal

war sie da, die Sonne.
Seufz !
Morgens war´s´noch ganz schön kalt.
Wir sind in die Kirche, nachdem wir einen furztrockenen Hefezopf, den ich vor Wochen mal gebacken und teilweise eingefroren hatte, gefrühstückt hatten.
Ich muss gestehen, manchmal ist der sonntägliche Kirchgang eine Flucht vor dem Trubel, der hier immer herrscht. Von der Predigt fällt mir schon wieder nichts mehr ein.

Nach der Kirche den Sohn einem Schulkameraden mitgegeben.
Monsieur hat es nicht so leicht mit den Freunden. Er tut mir immer leid. Er hat viele Freunde in der Schule oder noch von den ehemaligen Kindergartenfreunden,  aber die sind oftmals irgendwie ein wenig mimosenhaft. Kommen nicht gerne zu Fremden ohne ihre Mama und so...Gestern den Nachbarsjungen mit in den Garten genommen. Der wollte nicht Inlinern, der wollte nicht rumstrolchen, der wollte nicht mit den Jungs noch ein paar Gärten weiter spielen....der wollte nur mir das Ohr abquatschen ;-)
Monsieur ist speziell, keine Frage. Wir sagen, er hat manchmal einen "Weltraumhelm" auf. So fühlt sich das an, wenn man nicht an ihn ran kommt. Und wenn an ihn nichts rankommt. Das ist dann zum Verzweifeln, denn er nimmt dann weder die herannahende Strassenbahn wahr noch daß ihm das Wasser beim Händewaschen den kompletten Ärmel entlang läuft, er zieht in der Garderobe verträumt die Hose aus anstelle der Schuhe....
Mit gleichaltrigen passiert ihm so was aber nie. Ich würde sagen, da ist er ein super Kumpel und dadurch, daß ihn seine Schwester meistens dirigiert auch sehr kompromissbereit.

Mit dem Schulkameraden heute hat er wohl ganz schön gespielt. Wär ja schön, wenn sich daraus vielleicht eine Freundschaft entwickelt.

Mittag haben wir heute zwar mit Jacke, aber draussen gegessen. Und danach ging es in den Garten. Zentnerweise Quecke und Hahnenfuß und Gundermann entsorgt. Die Vogelmiere, die letztes Jahr um dieses Zeit den ganzen Garten überwuchert hatte, ist noch nirgends zu sehen. Kommt sicher wieder. Dann füttern wir wieder die Hühner und Gänse nebenan damit.
Dann die fies pieksenden Stachelbeerzweige, die ich schon vor längerer Zeit mal abgeschnitten hatte, entsorgt, autsch, die pieksen vielleicht. Da helfen auch nicht Gartenhndschuhe und Spülhandschuhe übereinander.
Die Kinderbeete sind fertig. Immerhin. Wieder kinderfingerdicke Regenwürmer gefunden. Deren Löcher sehen wahnsinnig aus, finde ich.

Unsere Feuerstelle war gestern benutzt worden. Wir hatten gestern zwei Kinder zu Besuch und ich hatte Popcorn auf dme Feuer machen wollen. Hat auch wunderbar geklappt. Nur die zweite Fuhre nicht. Anscheinend war das Öl zu heiß geworden, als ich den Topfdeckel vorsichtig hob, um nachzusehen, warum es nicht poppt, schlugen Flammen aus dem Topf.... Kurze Zeit später war alles restlos verkohlt. Ähem.

Morgen hat uns der Alltag wieder. Ich wage gar nicht in den Kalender zu schauen, denn ich glaube, es geht bald wieder rund.
Aber wenn man nicht mehr täglich Handschuhe und Mützen braucht, auch mal wieder draussen sein kann, dann geht alles besser !




Samstag, 6. April 2013

Tagebuchblogging

5.4.
00:00 Uhr - ich bin noch immer in der ZNA tätig. Beschäftigt mit einer Patientin 25. SSW, deren Schwester in einer Schwangerschaft eine Lungenembolie bekam und die nun meint, eine Beinvenenthrombose zu haben. Ich kann nichts wirklich auffälliges finden. Die Venen sind im Ultraschall frei, ich habe ganz gründlich alles durch geschallt. Das eine Bein ist diskret kühler. Ich bin irritiert. Fußpulse sind tastbar und das Dopplersignal verschwindet erst bei 130 mmHg. Ich schicke die Frau ohne Diagnose, lediglich mit Ausschluss Thrombose und Ausschluss eines aktuen arteriellen Verschlusses heim, fühle mich aber nicht völlig wohl dabei.
Noch zwei drei Dinge müssen auf Station erledigt werden, dann kann ich endlich gehen. Rufdienst eben.

0:45 Uhr ich sitze auf dem Fahrrad. Es ist saukalt, irgendwie war es am Morgen als ich zur Arbeit fuhr sehr viel wärmer. Ich bin völlig inadäquat gekleidet und friere. Meine Finger frieren schon auf dem ersten Kilometer ein. Ich bin ziemlich erledigt und fahre nicht wirklich schnell. Außerdem habe ich Hunger. Natürlich war wieder den ganzen Arbeitstag Stress- nichtmal Zeit in mein Brot zu beissen. Ich frage mich mal wieder, warum Mediziner der Meinung sind, sie könnten problemlos 24 Stunden konzentriert arbeiten, bräuchten keine Pausen, sind immer völlig auf der Höhe und die eigene Gesundheit ist ohnehin Schnurz. Ich kann nicht 24 h konzentriert arbeiten- ich brauche hin und wieder etwas zu essen und zu trinken und idealerweise auch mal eine Pause.
Mein Weg führt mich vorbei an der LAST ( Landesaufnahmestelle für Asylbewerber). Ich denke daran, wie ich vor langer langer Zeit - 18 Jahre ist es her- zu ähnlichern Zeiten von meinen Pizzafahrerschichten heimfuhr, ebenfalls hier vorbei und mich immer sehr ängstigte, wenn dort viele fremdländige Menschen vor dem Gebäude auf der Strasse lungerten. Mittlerweile denke ich, es sind eher die Menschen, die sich ängstigen. Ganz allgemein. Ob sie hier bleiben dürfen, was in ihrem Heimatland vonstatten geht....

1:25 Uhr ich bin endlich zu Hause. Meine Hände tauen auf. Ich könnte schreien vor Schmerzen. Ja, das sind genau die Schmerzen, die auch meine Ischämiepatienten haben. mein Vorteil: Ich weiß, in ein paar Minuten ist es wieder gut. Aber ich bin völlig durchgefroren. Freue mich über das Essen, was ich vorgekocht hatte um meinem Vater die Aufgabe des Kinderhütens zu erleichtern. Ich hoffe dem Opa und den Kindern hat das Essen gut geschmeckt und sie liegen alle dort schlafend in ihren Betten.

2:00 Uhr ich wanke ins Bett, lege mir das Diensthandy ein paar Schritte vom Bett entfernt, damit ich auch aufwache, wenn es klingelt und nicht reflexartig auf den roten Hörer drücke o.ä.
Es klingelt einmal um 3:30 Uhr wegen eines entgleisten Blutdrucks und einmal um 4:45 Uhr wegen eines undichten Vakuumverbandes. Alle Probleme lassen sich telefonisch lösen. Puh, Glück gehabt.

7:45 Uhr Der Wecker klingelt. An Tagen nach dem Dienst darf man erst um 9:30 Uhr anfangen zu arbeiten und bekommt dann natürlich entsprechende Minusstunden. Das Dienstmodell ist so unglaublich blödsinnig.

Kaffee kochen, Kaninchen raus lassen, Flecki hat wieder eine Wunde auf der Nase, weil ihm Krümel mal wieder eins über gezogen hat. Ich trinke meinen Kaffee in aller Ruhe, schaue draussen den Amseln zu und den Kohlmeisen, die wieder den Nistkasten bezogen haben. Ein Rotkehlchen und ein Zaunkönig sind ebenfalls auf unserer Terrasse. Ach, wenn ich doch den ganzen Tag Vögel gucken könnte....Nein: Duschen, Anziehen, Frühtücken und kurz die Kinder beim Opa anrufen. Sie haben gut geschlafen. Der heutige Tag ist auch geregelt betreuungstechnisch.

8:45 Uhr: Ich mache mich auf den Weg. Wieder ist alles grau draussen. Auf meinem Weg durch die Felder sehe ich jede Menge Stare. Und als ich über den kleinen Kanal fahre den 3. Eisvogel in 1 Woche. Ich freue mich ! Wieder ist Verkehrsinfarkt in der Oststadt. Mit dem Fahrrad ist mir das egal. Im Schlossgarten etliche Eichhörnchen und eine Gruppe farnzösischer Schüler. die eifrig Blume fotographieren. Hinterm Schlossgarten an der Buback- Tatort- Ecke stehen mindestens 10 Polizisten mit zwei Hunden und noch 3 Leute von der Stadt und schauen auf den Boden. Was dort wohl ist ?

9:30 Uhr: Die Ambulanz hat mich wieder. Land unter ! Ich hasse den Job ! Mach mal schnell, guck mal schnell, der Patient kann bestimmt gleich wieder gehen, nein kann er nicht. Muss auf den OA warten. Der OA ist im Op und kommt gewiss so bald nicht raus. Patienten beschweren sich, wegen langer Wartezeiten. Dort kommt noch ein Notfall. Es geht alles wie immer drunter und drüber....

13:15 Uhr Wochenende. Ich radle nach Hause und bin froh, daß diese arbeitswoche vorbei ist. Als entspannte kinderfreie Woche war sie geplant, ich wollte lauter wichtige Sachen machen. Wieder war alles anders, da die Papawoche geplatzt ist. Es musste improvisiert werden, organisiert, vorgekocht, .... werden. Wieder mal alles im Ausnahmezustand. Ich habe keinen Bock mehr auf Ausnahmezustände.

13:40 UIhr kurzer Einkaufsstopp beim Biosupermarkt (Ökofaschisten nennen Freunde diesen), er liegt auf meine  Heimweg und da unser kleiner feiner tante Emma Bioladen Ende Dezember geschlossen hat, kaufe ich nun hier ein.

14:05 weiter gehts,
14:25 Zuhause taschen hinschmeissen, Kinder bei Freunden abholen, die netterweise beide zum Mittagessen genommen haben.
14:35 Uhr Dort wird noch gegessen, ich bekomme auch noch was. Super !
15:20 Uhr Heimweg mit den Kindern. Die armen haben die Woche ganz schön flexibel sein müssen. Aber sie haben das super gemacht.
15:30 uhr Zuhause. Der AB blinkt, ich höre die Mutter von Madames Freundin. Die beiden haben sich irgendwie mal wieder verkracht und nun gab es Mißverständisse, welche dringend aus dem Weg geräumt werden sollen. Ich versuche zu vermitteln, erzähle aus meiner Sicht, erzähle auch, daß Madame die letzten Wochenvielleicht ein wenig unsensibel war, daß ihre Omi gestorben ist, daß die Ferein völlig anders verliefen als geplant .... Für morgen verabreden sich die beiden. Es wäre schön, sie verstünden sich wieder.
16: 00 Darauf freue mich schon den halben Tag: Mein Nachmittagskaffee. Die Kinder bauen Lego und erzählen vom Vortag, die Kaninchen jagen sich draussen mal wieder.
ich hänge den Osterstrauss ab. Dieses Jahr haben wir es nichtmal geschafft alle Eier aufzuhängen.
Eine Ladung Wäsche in die Maschine.
17:00 wir gehen alle drei nochmal mit Inlinern raus. Fahren den Radweg bei unserm Garten entlang und sehen wieder Karnickel. In unserem Garten haben sie auch wieder gewütet. Der Garten sieht aus wie Brachland. Wir müssen was tun. Aber bisher war ja kaum Gelegenheit.

18:30 Uhr wieder zuhause. Ich bin willenlos und hungrig. Den Kindern hatte ich einen Film in den ferein versprochen. Der steht noch aus. Sie dürfen "Der Fuchs und das Mädchen sehen"ich mache nebenher Abendessen und wir machen etwas, das wir noch nie getan haben: Wir essen beim Film gucken. Shame on me !!!

19:15 Uhr es klingelt: Meine vor 6 Wochen bestellte Matraze kommt. Die alte Ikeamatraze nimmt der Lieferer mit. Sie hat eine wirklich deutlich sichtbare Kuhle in der Mitte.

20:30 Uhr: der Film ist fertig, ich fand die Aufnahmen toll, und die Landschaft super schön- ich sehe gleich nach, wo sich das Departement Ain , wo der Film gedreht wurde befindet - aha ! Die Kinder betteln: Mama, können wir da mal hinfahren !
Die wirklich dreckigen Kinder gehen in die Badewanne. Es lohnt sich. Währenddessen beziehe ich mein Bett frisch- ich bin gespannt auf den Schlaf auf der Matraze.

21:30 Vorlesen muss heute leider ausfallen. Die Kinder haben beim abtrocknen und anziehen soooo getrödelt. Ich bringe die Kinder ins Bett und singe ihnen noch was vor.

21:45 Uhr Noch die Küche fertig aufräumen, Wäsche aufhängen und dann den überquellenden Wäschekorb ins Wohnzimmer stellen.
Ich lasse mich von Klaus Kleber berieseln und sortiere nebenher Wäsche. Der Bügelstapel wird zu Glück nicht soo groß- bügeln muss auf morgen warten.

22:30 Uhr die einzige fernsehsendung die ich einigermaßen regelmäßg sehe: heute show.

23: kurz den Rechner angemacht und gebloggt. Jetzt geht´s ins bett !


Dienstag, 2. April 2013

Das Wetter nach Dürrenmatt

Als 15 jährige las ich mal die Kurzgeschichte von Dürrenmatt "der Tunnel".  Sie scheint mich schwer beeindruckt zu haben. Hierin geht es um einen jungen Mann, der eine ihm bekannte Bahnstrecke fährt. Sie fahren in einen Tunnel, der normalerweise recht kurz ist. irgendwann fällt dem Mann auf, daß der Tunnel ja noch immer nicht zu Ende ist. Seine Mitreisenden scheinen ungestört. Er fragt den Schaffner, der ihm versichert , es sei alles in Ordnung. irgendwann drängt der junge Mann dann darauf in die Lok zu gehen und dort ist der Lokführer längst verschwunden und der Zug rast immer weiter in den Tunnel hineinen. Mit "Nichts" endet die Geschichte irgendwie.

Naja, mir kommt das gerade so mit dem Wetter vor. Vielleicht traut sich einfach keiner zu sagen, daß es keinen Frühling oder Sommer mehr gibt ? ....
Und wir fahren in dem "Wintertunnel" ?