Sonntag, 20. Juli 2014

Haussegen

Schief !

Der heutige Tag startete echt gut, die Kinderlein waren noch beim Papa und wurden gebracht, da das WE in der Pfalz verbracht wurde.
Ich schlurte heute früh durch die Wohnung, putze ein wenig, ging dann Schwimmen - endlich schaffe ich 1500 Meter Kraulen am Stück-  Vom Brustschwimmen kriege ich nämlich immer wieder Rückenprobleme.
Ging in den Garten, erntete ein paar kleine Gurken. Die haben es allerdings nicht nach Hause geschafft, die musste ich gleich essen ;-)

Zum x ten Mal habe ich dieses Jahr Karotten gesät, bisher ist nichts draus geworden, weiß der Geier warum oder vermutlich wissen es eher die Schnecken und Karnickel im Garten. Heute wurden die Saatgutreste ausgestreut, vielleicht wird ja noch irgendwas draus.

Auf dem Heimweg dachte ich, wie immer wenn ich nach Hause fahre oder gehe: mal schauen, was jetzt schon wieder ist, denn es ist immer etwas Unvorhergesehenes. Mal stehen alle Fenster offen, aber es ist keiner da, mal wird gehämmert und gewerkelt, egal um welche Tageszeit, bzw bevorzugt nach 22 Uhr, mal wird im Garten der frisch gesäte Rasen wieder umgegraben oder aber den Rosen die Triebe abgeschnitten, mal steht wortlos das Geschirr in der Diele, ich solle es doch abspülen, mal ist meine H- Milch im Keller weg - man muss flexibel bleiben.

Heute war unvorhergesehenes, daß meine Schwester mit ihrem  Kind da war. Mit mir rechnete, ich aber nix von deren Besuch im Vorfeld gewusst hatte. Das hat mich so wütend gemacht, denn das ist nicht das erste Mal , daß die Kommunikation nicht funktioniert zwischen meinem Vater und mir.

Ich hätte mir den Tag anders eingeteilt, ich hätte die Zwetschgen, die ich gestern geerntet habe nicht eingefroren, zu Marmelade gekocht und verschenkt, sondern hätte eben einen Zwetschgenkuchen gemacht....
Ich hätte gerne gewusst, wann man mich einplant.

Meine Laune war bei Teufel, weil ich eigentlich noch viele Dinge zu erledigen hatte, mich aber natürlich meiner Schwester verpflichtet sah.

Zu Guter Letzt musste ich mir heute noch den Vorwurf gefallen lassen, ich hätte nie Zeit für meine Familie - Da weiß ich echt nicht ob ich lachen oder weinen soll.


Kritik kommt hier nicht an, denn seit 36 Jahren scheine ich die Rolle der Schuldigen sehr gut zu spielen. Am Schluss ist es immer meine Zwanghaftigkeit, die Schuld ist, daran, daß ich nicht locker damit umgehe, daß man mir die H-Milch aus dem Keller stibitzt hat, einen Handwerker ohne mein Wissen durch die Wohnung führt, oder ich mich nicht locker mache, wenn Monsieur und der Aufsicht seines Opas eine Vergiftung nach Narzissengenuss hat. Und ich bin so kompliziert, weil ich es uncool finde, hochschwanger vom ausgeliehenen nicht verkehrstauglichen Fahrrad meines Vaters zu fliegen. Und so völlig Banane ist der Wunsch alle 3 Tage einen Campingplatz mit Duschen zu suchen, wenn man pubertierend, mit fiesem Hausstauballergieleiden durch die USA tourt. Die Tour mit mir sei zur reinen Tyrannei verkommen...


Mich kotzt diese Rolle so an. Und wenn ich eines nicht bin, dann zwanghaft ! Wenn ich eines nicht bin, dann unflexibel.
Die, die hier nicht recht ticken sind andere !!!

Und heute bin ich auch wieder die völlig hysterische Mutter, die es total bescheuert findet, den Garten zur  Müllhalde verkommen zu lassen.
Dazu im nächsten post.


1 Kommentar:

  1. Mach dir bitte keine Stress! Wenn deine Schwester dich sehen will, soll sie dir bescheid sagen, wenn sie vorbei kommt und nicht deinem Vater. Das würde ich ihr einmal deutlich sagen und gut ist.
    Bloß weil es Familie ist, ist es nicht automatisch verpflichtend, sich um die Leute zu kümmern. Ich möchte mich mit Leuten umgeben, weil ich sie mag und nicht weil ich muss. Meist stehen einem daher auch Freunde viel näher als die eigene Familie ... Meine Schwiegermutter und meine Tante sind auch sehr vereinnehmend. Einfach hart bleiben, wenn ich keine Lust habe, sie zu besuchen und es für mich Stress und Aufwand bedeutet, dann mache ich es einfach nicht. Mir egal, wie man über mich denkt. Klingt hart und egoistisch, ist doch aber so. Pflichtbesuche mache ich nicht, dazu ist mir meine Lebenszeit zu kostbar.

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